2014
19. Symposium on Privacy and Security
26. August 2014, PH Zürich
Datenschutz in der Datenflut
«Big Data Analytics» –Möglichkeiten und Herausforderungen
Technische, rechtliche und gesellschaftliche Konzepte auf dem Prüfstand
Die rasante Entwicklung der Informationstechnologie stellt die Wirkung der Datenschutz- und Sicherheitskonzepte auf den Prüfstand. Während die Privatsphäre und die informationelle Selbstbestimmung in der Wahrnehmung – und auch tatsächlich? - ständig abnehmen, erscheint die Sicherheit in der digitalen Welt als immer fragiler. Die Informationstechnologie zeigt sich als eigentliche Risikotechnologie, die Grundwerte der Gesellschaft wie persönliche Freiheit und Sicherheit in Frage stellt. Wie ist aber diesen Risiken zu begegnen? Das Datenschutzkonzept greift kaum mehr, aber Reformen stocken. Die Sicherheit des Internets ist zwar immer häufigeren Bedrohungen ausgesetzt, doch ein Konzept für eine umfassende Sicherheit fehlt. Ist damit alle Verantwortung dem Individuum übertragen, das für Schutz und Sicherheit selber verantwortlich wird? Wenn Rechts- und Sicherheitsinfrastrukturen fehlen, bleibt nur noch der Selbstdatenschutz als Notwehrrecht in der digitalen Welt? Aber wo bleibt die Rolle von Staat und Unternehmen?
Das 19. Symposium on Privacy and Security analysiert diese Ausgangslage und will Handlungsanleitungen für Verwaltung, Unternehmen und Individuen aufzeigen. Wo liegen die Risiken der Informationstechnologie? Welche Chancen bietet «Big Data Analytics», aber welche neuen Risiken sind zu bedenken? Technische Möglichkeiten für den Selbstdatenschutz sind vorhanden, doch was bringen sie wirklich im Umfeld der neuen Herausforderungen? Ist der Schutz der persönlichen Freiheit und der Privatsphäre mit den bestehenden Datenschutzkonzepten noch möglich? Was kann der Staat tun, und was kann dem Individuum überlassen werden? Ist die informationelle Selbstbestimmung mit der Möglichkeit der Einwilligung in alle Datenbearbeitungen immer noch das taugliche Mittel oder braucht es neue Ansätze? Diesen Fragen soll das Symposium vertieft nachgehen.
Einen speziellen Aspekt soll schliesslich die Paneldiskussion beleuchten. Das letzte Jahr haben die Enthüllungen von Edward Snowden die Welt aufgerüttelt. Plötzlich wurde sichtbar, wie tief Geheimdienste in die Kommunikation zwischen staatlichen, wirtschaftlichen und privaten Teilnehmer(inne)n eingedrungen sind. Überall auf der Welt wird heftig darüber diskutiert – überall? Nein, in der Schweiz blieb es erstaunlich ruhig. Gehen diese Enthüllungen uns nichts an?